Am 05.12.2000 erhielt Renate Haidinger die Diagnose Brustkrebs

29. Dezember 2025

Renate Haidinger erzählt von ihrer Diagnose Brustkrebs:

„Am 05.12. vor 25 Jahren habe ich die Diagnose Brustkrebs bekommen. Unglaublich. Als ich nach der 1. OP die Nachricht erhielt, dass nochmal operiert werden müsste, dachte ich „Das war‘s dann wohl“! Glücklicherweise nicht. Damals, im Jahr 2000 gab es noch kaum Therapien. Chemotherapie, Tamoxifen und Aromatasehemmer kamen grad auf. Es gab noch keine Wächterlymphknoten-OP, stattdessen wurden mir 21 Stück entfernt. Keiner befallen, welch Glück. Der Tumor war 2,9 cm groß, hormonrezeptorpositiv und HER2 positiv. Letzteres wurde noch nicht grundsätzlich getestet, da es noch keine Therapie dagegen beim frühen Brustkrebs gab. Was hat sich nicht seit damals alles getan. Tumoren können viel genauer untersucht werden, sodass es meist verschiedene Therapiemöglichkeiten gibt. Die Kann-Möglichkeit EC-Chemo habe ich ergriffen, wollte ich meine Söhne doch aufwachsen sehen, danach 7,5 Jahre kompletter Hormonentzug. Ich hatte Nebenwirkungen ohne Ende, wollte aber die Therapie unbedingt durchstehen.

Quelle: Renate Haidinger; Brustkrebs Deutschland e.V.

Wahrscheinlich arbeite ich deshalb seit damals intensiv an Nebenwirkungsmanagement, Interaktionen von Medikamenten, aber auch mit Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Ich glaube fest daran, dass ich noch da bin, weil meine Therapien gewirkt haben (bei all dem Leid mit ihnen). Meine Jungs sind groß und mein Mann und ich sind 4-fache Großeltern (was für eine Freude). Jetzt muss ich weiter durchhalten, weil ich meine Enkelkinder aufwachsen sehen möchte. Hoffentlich klappt es. Ich habe den 05.12. nie gefeiert. Ich habe es nie bereut brustkrebs-muenchen e.V. und vor allem Brustkrebs Deutschland e.V. gegründet zu haben, helfen sie doch vielen Erkrankten. Ich arbeite national und international an vielen Studien im Steering Committee, monitore seit 2005 unendlich viele Studien, halte Vorträge zu Prävention und Früherkennung, aber vor allem zu Nebenwirkungen, mache noch viel mehr und brenne für diese Arbeit noch immer. Ohne meinen Mann und die Unterstützung meiner Familie wäre all dies nicht möglich gewesen. Nach inzwischen 24 intensiven Jahren enger Arbeit, Beratung, Unterstützung von und mit Patientinnen und Patienten, weiß ich mein Glück sehr zu schätzen und ich hoffe, mit diesem kleinen Bericht auch etwas Hoffnung zu verbreiten.“