Tipp der Woche: Thromboserisiko bei Brustkrebs

18. Juni 2024

Heute möchten wir auf das Thromboserisiko bei Brustkrebs aufmerksam machen.

Was ist eine Thrombose überhaupt?
Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel (Pfropf) in einer Vene. Venen sind die Gefäße, die Blut zum Herzen zurück transportieren.

Durch folgende Ursachen kann eine Thrombose entstehen:

  • Das Blut fließt zu langsam 
  • Die Blutgerinnung ist gestört (das Blut ist zu „dick“)
  • Eine Vene ist verletzt, eingeengt

Bei einer Brustkrebserkrankung geschieht dies evtl. durch eine Veränderung der Blutgerinnung aufgrund der Therapie mittels Medikamente. Besonders das bei hormonrezeptor-positivem Brustkrebs angewandte Medikament Tamoxifen kann die Blutgerinnung verändern und so eine Thrombose verursachen (die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose ist leicht erhöht).

Quelle: AdobeStock:Angelov

Weitere Ursachen könnten sein:

  • Der Tumor, Metastase kann auf eine Vene drücken und diese so verletzen oder einengen.
  • Auch ein Port kann eine Thrombose verursachen, da dieser in eine Vene eingebettet ist.


Bei folgenden Symptomen nehmen Sie bitte umgehend Rücksprache mit Ihren behandelnden Ärztinnen / Ärzten:

  • Ein einseitiger anhaltender “Muskelkater“ im Bein
  • Schmerzen und Schwellung, Spannungsgefühl im Bein oder am Port
  • Druckempfindliche, gerötete, bläulich verfärbte oder erwärmte Hautregion


Da eine Thrombose schlimmstenfalls auch eine lebensbedrohliche Lungenembolie (Verschluss eines Blutgefäßes in der Lunge) oder einen Schlaganfall auslösen kann, bitte besonders bei diesen Alarmzeichen sofort reagieren und medizinische Hilfe suchen:

  • Atemnot
  • Atemabhängige Schmerzen im Oberkörperbereich
  • Sehstörungen, Doppelbilder
  • Störungen beim Sprechen oder Verständigung
  • Schwindel, starke Kopfschmerzen, Gangunsicherheit
  • Einseitige Lähmungserscheinungen oder Taubheit

Das hört sich jetzt alles ganz schlimm an, soll Sie aber bitte nicht davon abhalten, die so überlebenswichtigen Medikamente wie Tamoxifen einzunehmen. Ihre behandelnden Ärztinnen / Ärzte haben sicher alle Risiken, Gegenmaßnahmen im Blick.

Sie selbst können aber auch aktiv mit folgenden Methoden dazu beitragen eine Thrombose zu verhindern:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig, möglichst nicht lange sitzen oder liegen.
  • Sollten Sie bettlägerig sein oder Bewegungseinschränkungen haben, können Sie kleine Übungen mit den Füßen ausüben (heben, senken, kreisen). Anleitungen bekommen Sie von Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin oder über eine Physiotherapie.
  • Lassen Sie Ihren Port regelmäßig spülen.
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit.
  • Nehmen Sie bei geplanten Flügen Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin um die Möglichkeit einer prophylaktischen Heparin-Injektion zu besprechen.

Hier finden Sie weitere Informationen: 

  • Der Mamma Mia! Webcast – Thrombose bei Krebs – ein wenig bekanntes Risiko? Eva Schumacher-Wulf, Chefredakteurin von Mamma Mia! im Gespräch mit Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Internist und Gefäßmediziner am CCB Gefäß Centrum Frankfurt am Main
    Link zum Webcast: https://www.youtube.com/watch?v=NcjY00R5bTM
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