8. November 2022
Während und nach der Chemotherapie können die Fuß- und Fingernägel teilweise ganz schön leiden. Besonders taxanhaltige Chemotherapie können den Nägeln stark zusetzen. Wir haben für Sie mit Podologen gesprochen, um Tipps zu sammeln, die Ihnen bei der Nagelpflege in der Zeit während und nach der Chemotherapie helfen sollen. In diesem Tipp der Woche haben wir die Tipps der Podologen für Sie zusammengefasst.
Tipp zum Kürzen der Nägel:
Wenn Sie Ihre Nägel kürzen wollen, dann greifen Sie bitte nicht zur Schere – das führt nur zu noch brüchigeren Nägeln. Benutzen Sie am besten eine Sandblattfeile, die kann man ganz einfach im Drogeriemarkt erwerben. Feilen Sie dann damit vorsichtig Fuß- und Fingernägel.
Tipp zu schmerzhaften Entzündungen am Nagelbett:
Entzündungen am Nagelbett können im Zuge einer Chemotherapie auftreten und können sehr schmerzhaft sein. Ein Tipp der Podologen: Ein Bad in Apfelessig. Dafür brauchen Sie nur lauwarmes Wasser, Apfelessig und eine Schale (die sollte groß genug sein, dass Hände und/oder Füße hineinpassen). Für das Bad mischen Sie das Wasser mit dem Apfelessig und baden die Hände und/oder Füße für etwa 10 Minuten am Tag darin. Apfelessig wirkt antibakteriell und entzündungshemmend – Daher ist er ein super Begleiter bei schmerzhaften Entzündungen am Nagelbett!
Wenn Sie grad nicht genügend Zeit haben, um ein Apfelessigbad zu machen, dann gibt es auch etwas für ‘zwischendurch’: Dazu nehmen Sie ein Wattepad, tropfen etwas Apfelessig darauf und tupfen damit das Nagelbett ab. Sollte dies brennen, dann können Sie etwas Apfelessig mit Wasser mischen und diese Mischung auf das Wattepad geben.
Tipp zu Nägeln, die schief herauswachsen:
Versuchen Sie es mit Nagelkorrekturspangen! Der Einsatz der Spangen ist besonders effektiv an den Fußnägeln und wird sogar in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Bei den Fingernägeln ist es etwas komplizierter, aber dennoch auch möglich Nagelkorrekturspangen anzuwenden. Spangen aus Plastik oder Keramik sind besonders gut, da die Handhabung von Metallspangen schwieriger im Alltag ist. Zum Thema Kosten: Leider werden die Nagelkorrekturspangen an den Fingernägeln von den wenigsten Krankenkassen gezahlt und so eine Behandlung kann teuer werden (ca. 500-800 Euro). Allerdings lohnt es sich da mit der Krankenkasse zu sprechen, sodass die Anwendung der Spangen eventuell doch übernommen wird! Allgemein sollten die Spangen erst nach Ende der Krebstherapie angewendet werden.
Seit 2020 können PatientInnen mit einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie eine „Medizinische Fußpflege“ beim Podologen auf Rezept erhalten – mehr dazu lesen Sie hier.
Bei Fragen zu den Tipps, melden Sie sich gerne bei uns oder dem Podologen Ihres Vertrauens!