GROSSANGELEGTE IARC (INTERNATIONAL AGENCY FOR RESEARCH ON CANCER) AUSWERTUNG BELEGT KLARE VORTEILE DURCH DAS MAMMOSCREENING

 

Das Früherkennungsprogramm für Brustkrebs ist in den letzten Monaten immer wieder in die Kritik geraten. In zahlreichen Medienberichten wurde der Nutzen des flächendeckenden Mammografie-Screening in Frage gestellt. Das Screening würde mehr Schaden als Nutzen bringen, so die Aussage der Mammografie-Gegner.

Eine große Auswertung von internationalen Studien unter der Schirmherrschaft des IARC (International Agency for Research on Cancer) mit 29 unabhängigen Experten aus rund 16 Ländern hat die Vor- und Nachteile der Brustkrebs-Früherkennung durch das Mammografie-Screening untersucht. Dabei wurden 40 verschiedene und schon veröffentlichte wissenschaftliche Studien aus der jüngeren Zeit (aus den Ländern Australien, Europa und Nord-Amerika) nochmals begutachtet.

Zu folgenden Ergebnissen, welche Anfang Juni 2015 im renommierten Fachmagazin NEJM (New Endland Journal of Medicine) veröffentlicht wurden, kamen die Experten:

Es sind ausreichend Belege vorhanden, dass die regelmäßige Teilnahme am Mammografie-Screening die Brustkrebs Sterblichkeit bei Frauen zwischen 50-69 Jahren um bis zu 40% verringern kann. Diesen positiven Effekt scheint es bei Frauen im Alter zwischen 70-74 Jahren auch zu geben.

Es wurde aber nicht nur der Nutzen des Mammografie-Screenings betrachtet, sondern auch, welche Nachteile die Krebsfrüherkennung mit sich bringen kann. Das Expertengremium hat daher auch überprüft, welche negativen Effekte durch das Mammografie-Screening wie zum Beispiel Überdiagnose oder falsch-positive Ergebnisse auftreten können.

Falsch-positiv bedeutet, dass die Frauen noch einmal wegen eines auffälligen Befundes zu einer zusätzlichen Untersuchung einbestellt werden, sich dann der Tumor jedoch als gutartig herausstellt. Das Risiko, dass eine Screening-Teilnehmerin in 10 Screening-Runden einen falsch-positiven Befund erhält, liegt bei rund 20 Prozent.

Als einen weiteren Nachteil kann man die sogenannten „Überdiagnosen“ betrachten. Das bedeutet, dass diese Frauen ohne das Screening keine Kenntnis von ihrer Brustkrebserkrankung erhalten hätten, da der Brustkrebs nicht auffällig und auch nicht lebensgefährlich geworden wären. Die Frauen versterben aus einem anderen Grund. Bei etwa 7 Prozent aller Frauen mit Brustkrebserkrankung handele es sich um Überdiagnosen, gibt das Expertengremium bekannt.

Unabhängig von den oben genannten Nachteilen ist durch diese Studie deutlich geworden, dass durch die regelmäßige Teilnahme am Mammografie-Screening für Frauen zwischen 50-69 Jahren die Sterblichkeit an Brustkrebs um 40% verringert werden kann.

Wir haben zu dieser Studie Interviews mit unseren Beiräten Frau Prof. Dr. med. Sylvia Heywang-Köbrunner und Prof. Dr. med. Ingrid Schreer vorbereitet, in dem die Ergebnisse zusammengefasst und verständlich erklärt werden.

Neueste Erkenntnisse über die Auswertung der IARC Workinggroup Frau Prof. Dr. med. Sylvia Heywang-Köbrunner
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