Prävention und Früherkennung

Brustkrebsfrüherkennung

Jährlich erkranken in Deutschland ca. 69.000 Frauen neu an Brustkrebs. Es handelt sich um eine Erkrankung, deren Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt, aber auch Frauen vor den Wechseljahren können an Brustkrebs erkranken: 25 Prozent der betroffenen Frauen sind jünger als 50 Jahre.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau im Alter von 35 bis 55 Jahren.

Je früher eine Brustkrebserkrankung entdeckt wird, desto geringer sind möglicherweise die notwendigen Eingriffe und desto größer sind die Heilungschancen.

  • Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Körper
  • Lernen Sie Ihre Brust kennen
  • Tasten Sie Ihre Brüste einmal im Monat selbst ab
  • Lassen Sie sich die Untersuchung bitte von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt zeigen.

 

  1. Ausgewogene Ernährung (mediterrane Kost)
  2. Nicht rauchen
  3. Wenig Alkohol
  4. Regelmäßige Bewegung und/oder regelmäßiger Ausdauersport (mindestens 3 – 4 Mal je 30 – 45 Minuten) pro Woche!
  5. Kontakt mit krebserregenden Substanzen vermeiden!
  6. Auch nach den Wechseljahren Übergewicht vermeiden oder senken!

Monatliche Selbstuntersuchung der Brust und jährliche klinische Untersuchung durch die Frauenärztin/ den Frauenarzt (z. B. im Rahmen der gynäkologischen Früherkennungsuntersuchung).

  • Qualitätsgesicherte Mammografie wird empfohlen, allerdings wird sie von den gesetzlichen Kassen nur bei einem Verdacht auf eine bösartige Erkrankung bezahlt.
  • Qualitätsgesicherte Ultraschalluntersuchung (Sonografie) ist sehr sinnvoll. Auch diese muss von gesetzlich Versicherten selbst bezahlt werden.
  • Monatliche Selbstuntersuchung der Brust.
  • Jährliche Untersuchung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt.
  • Mammografie innerhalb des qualitätsgesicherten Screenings, mindestens alle zwei Jahre.
  • Qualitätsgesicherte Ultraschalluntersuchung gegen Selbstzahlung.
  • Monatliche Selbstuntersuchung der Brust.
  • Jährliche Untersuchung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt.
  • Eine ungewöhnliche Vergrößerung einer oder beider Brüste.
  • Veränderung der Form einer oder beider Brüste.
  • Eine ungewöhnliche Rötung der Brust (auch ein vermeintlicher Ausschlag sollte abgeklärt werden).
  • Hauteinziehungen, auch beim Heben des Arms.
  • Dellen, Vorwölbungen, Buckel oder Beulen auf der Brust.
  • Gerötete und/oder eingezogene Brustwarzen, aus denen eventuell Flüssigkeit austritt.
  • Blutiges Sekret aus einer oder beiden Brustwarzen.
  • Ein schmerzloser, tastbarer Knoten in der Brust und/oder in der Achselhöhle.
  • Hautveränderungen, die an dicke Orangenschalen erinnern oder ein geschwollener Oberarm.

Hier finden Sie einige Informationen und Fragen, die Sie ihren Ärzten stellen sollten.

Sie sollten nun dringend eine gute Mammographie machen lassen. Fragen Sie in der radiologischen Praxis nach, ob dort die Zahl von ca. 4.000 – 5.000 Mammographien pro Jahr und Arzt erreicht wird und ob ein zweiter Arzt die Mammographie ebenfalls befundet.

Zur zusätzlichen Abklärung sollte auch noch ein Ultraschall gemacht werden. Kann hierbei nicht eindeutig abgeklärt werden, ob die Veränderung gutartig ist, dann gehen Sie bitte in ein zertifiziertes Brustzentrum. Dort sollten zwischen 100 und 150 Neuerkrankungen pro Jahr behandelt werden und die medizinischen Fachabteilungen sollten interdisziplinär zusammenarbeiten. Nur so ist eine qualifizierte Abklärung und Behandlung gewährleistet. (Im Rahmen des Mammographiescreenings, einer Reihenuntersuchung per Mammographie bei gesunden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren sind diese Voraussetzungen Standard.)

VORSICHT:

Lassen Sie sich den Knoten nicht auf die Schnelle herausnehmen, denn bei Bösartigkeit benötigen Sie eine individuell zugeschnittene Behandlung, die nur zertifizierte Brustzentren anbieten und für die auch andere Fachabteilungen hinzugezogen werden. Möglicherweise kommt auch eine Therapie vor der Operation für Sie in Frage.

Vor einer Therapie und Operation sollte durch eine Vakuumstanzbiopsie abgeklärt werden, ob der Tumor bösartig ist und welche Tumoreigenschaften (Tumorbiologie) er besitzt. Lassen Sie sich die verschiedenen operativen Vorgehensweisen genau erklären (brusterhaltend, Brustentfernung, Wiederaufbau mit Fremd- oder Eigengewebe), holen Sie auch hier eine zweite Meinung ein.

Weiterführende Informationen zum Thema früher Brustkrebs finden Sie hier.

 

 

Hier können Sie den Flyer „Ein Knoten in meiner Brust“ herunterladen

  • Zwei weibliche Familienmitglieder mit Brust- oder Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), von denen mindestens eine vor dem 50. Lebensjahr erkrankt ist
  • Eine Verwandte ersten Grades (Mutter oder Schwester) mit einseitigem Mammakarzinom (Brustkrebs) vor dem 30. Lebensjahr
  • Eine Verwandte ersten Grades mit beidseitigem Mammakarzinom vor dem 40. Lebensjahr
  • Eine Verwandte ersten Grades mit Ovarialkarzinom vor dem 40. Lebensjahr
  • Ein männlicher Verwandter mit Mammakarzinom

Wenn Sie meinen, dass eines  dieser  Merkmale auf Sie zutrifft, besprechen Sie bitte mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt, ob es für Sie sinnvoll wäre, sich in einer Klinik beraten zu lassen.

Weiterführende Informationen zum Thema genetischer und familiärer Brustkrebs finden Sie hier.

„Brustkrebs und Prävention.“  Ein Interview mit unserer Beirätin Prof. Rhiem

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Tipps für den Brust-Check

Die Selbstuntersuchung der Brust hilft Ihnen Ihren Körper kennenzulernen und eventuelle Veränderungen zu bemerken, ersetzt aber nicht die ärztliche Untersuchung!

Die beste Zeit für die Untersuchung ist vom 7. – 10. Tag nach Beginn der Regel. Sollten Sie keine Regelblutung mehr haben, wählen Sie einen festen Tag im Monat aus. Führen Sie diese Untersuchung am besten sowohl im Stehen als auch im Liegen durch. Lassen Sie es sich zusätzlich von Ihrem Gynäkologen/ Ihrer Gynäkologin zeigen.

 
Stellen Sie sich mit herunterhängenden Armen vor den Spiegel.
Betrachten Sie Ihre Brüste und achten Sie auf Größen und Formveränderungen, Hautveränderungen, Vorwölbungen und Einziehung(en) der Haut oder Brustwarze.
 
Stützen Sie Ihre Arme links und rechts in die Taille und achten Sie wieder auf die möglichen Veränderungen.
 
Heben Sie nun die Arme über den Kopf und auch hinter den Kopf und wiederholen Sie die Betrachtung
 
Tasten Sie mit den mittleren Fingern Ihrer Hand die Achselhöhle der gegenüberliegenden Seite auf Veränderungen ab.

 
Drücken Sie Ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und achten Sie darauf, ob Flüssigkeit austritt und wenn ja, in welcher Farbe, damit Sie es Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin berichten können.
Wie tasten Sie Ihre Brust ab? Nehmen Sie die mittleren drei Finger Ihrer Hand.
Achten Sie darauf, dass Sie systematisch vorgehen und nach und nach die gesamte Brust abtasten.
Sie können hier bei von links nach rechts gehen und von oben nach unten.

Duschkarte
„Tipps für den Brustcheck“

Die einzelnen Schritte zum Brustcheck gibt es wasserfest laminiert und handlich zum Aufhängen in der Dusche.

Früherkennungsflyer

Umfassende Informationen zum Thema Früherkennung.

Positive Effekte von Bewegung und Sport

„Sport und Bewegungstherapie.“ Ein Interview vom Senologie-Kongress 2016 mit unserem Beirat Prof. Baumann 

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Jüngst wurden in großen aktuellen systematischen Übersichtsarbeiten die Ergebnisse von über 70 Studien zum Thema körperlicher Aktivität und Brustkrebs zusammengefasst. In fast allen Erhebungen zeigte sich eine positive Dosis-Wirkungs-Beziehung. Summarisch wurde in den Studien eine durchschnittliche Senkung des Erkrankungsrisikos um 20 – 30 % beim postmeno-pausalem Brustkrebs beschrieben und 10 – 20 % beim prämenopausalem Brustkrebs. Noch deutlicher fiel die Risikoreduktion bei Frauen aus, die in ihrer Freizeit zusätzlich körperlich aktiv sind, und lebenslang Sport getrieben haben. Auch bei vermehrter körperlicher Aktivität bei Frauen mit Normalgewicht und Frauen mit Kindern zeigte sich ein deutlich geringeres Erkrankungsrisiko.

Die Wissenschaft sieht zurzeit den schützenden (protektiven) Effekt von regelmäßiger moderater körperlicher Aktivität auf das Brustkrebsrisiko bei Frauen in der Postmenopause als belegt an.

In den letzten Jahren häufen sich wissenschaftliche Arbeiten über den positiven Einfluss von körperlicher Aktivität bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Tatsächlich scheint nicht nur der kanzeroprotektive Effekt von Sport bewiesen. Es zeichnet sich ab, dass Sport als adjuvante Therapie bei Krebspatienten eine zunehmende Bedeutung bekommen wird. Bei Durchsicht der Wissenschaftsliteratur zu diesem Thema finden sich Daten, die zeigen, dass durch körperliche Aktivität bei Patientinnen mit Brustkrebs eine Reduktion derund der krebsbezogenen Sterblichkeit erzielt werden konnte. Im Jahr 2005 publizierten Holmes et. al. Ergebnisse der Nurse’s Health Study. Bei einer Kohorte von 2.987 Patientinnen mit Brustkrebs der Stadien I– III zeigte sich durch körperliche Aktivität eine Reduktion des relativen Risikos von Rezidivereignissen und Sterblichkeit von 26 – 40 %. Jedoch kann dahingehend zurzeit aus wissenschaftlicher Sicht höchstens von ernst zunehmenden Hinweisen gesprochen werden.

Sicher belegt ist der Zusammenhang von Bewegung und Sport auf die Rezidivsenkung nach Brustkrebs nicht, da die Studienlage nicht ausreichend ist – es fehlen weiterhin randomisierte, kontrollierte Studien.

Bewegung und Sport zeigen jedoch noch eine ganze Reihe weiterer positiver Effekte auf die an Brustkrebs erkrankte Frau. Es gilt inzwischen als wissenschaftlich belegt, dass regelmäßige Bewegung das Fatiguesyndrom deutlich senken kann. Bewegungstherapie muss daher bereits in der Akutphase, 24 Stunden nach OP, mit einem Therapeuten begonnen werden. Auch während der Chemotherapie sollten die Patientinnen aktiv bleiben, um schließlich in der Rehabilitation bzw. Nachsorge den Sport fortzuführen.

Des Weiteren konnten in verschiedenen Untersuchungen eine ganze Reihe positiver Effekte durch körperliche Bewegung auf den Genesungsprozess von Brustkrebspatientinnen beobachtet werden, und dies nicht nur auf rein physischer Ebene. Vielmehr wirkt sich Bewegung, und besonders der Sport in der Gruppe, ebenfalls begünstigend auf den psychischen wie auch sozialen Genesungsprozess des Patienten aus.

Insgesamt kann daher hervorgehoben werden, dass die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen durch regelmäßige körperliche Aktivität stark profitiert!

Entsprechend der aktuellen Datenlage zeigt sich eine sichere Dosis-Wirkungs-Beziehung in der Primärprävention (Vorbeugung), jedoch (noch) nicht für die Tertiärprävention (Rezidivsenkung). Moderate körperliche Aktivität über mindestens 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche erscheint effektiv. Von der Expertenkommission »Sport und Krebs« der Deutschen Krebsgesellschaft wird demnach eine Empfehlungen für die Primärprävention von Mama- und Kolonkarzinom eine körperliche Aktivität an fünf Tagen pro Woche über mindestens 30 (besser 45) bis 60 Minuten definiert. Die Intensitäten sollten als »etwas anstrengend« empfunden werden. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser Bewegungsumfang auch schützend nach einer Brustkrebserkrankung wirken kann.

Bereits in den 50er Jahre wurde ein Zusammenhang zwischen sportlichen Aktivitäten und der möglichen Senkung eines Krebsrisikos beschrieben. Heutzutage belegen zahlreiche Studien zumindest für die Primärprävention (Vorbeugung) bei einigen Krebserkrankungen diesen Zusammenhang. Aufgrund der komplizierten Durchführbarkeit dieser Studien gibt es allerdings aus wissenschaftlicher Sicht einige limitierende Faktoren, die die Aussagekraft einschränken. Denn die Nutzung von Fragebögen oder Interviews zur Erfassung der Umfänge von Sport sind rein subjektiv und zeigen nie das genaue Aktivitätsniveau der Menschen an.

Darüber hinaus spielen unterschiedliche genetische Merkmale eine ebenso große Rolle, die nur eine grobe Aussage zuzulassen. Die Datenlage ist darüber hinaus für die Primärprävention (Vorbeugung) und die Tertiärprävention (Rezidiv Senkung) sehr verschieden.

Autoren: Freerk Baumann (Deutsche Sporthochschule Köln); Nadia Harbeck (Brustzentrum, Unifrauenklinik der Universität München); Alexandra Leskaroski (Brustzentrum, Unifrauenklinik Köln)

Bewegung bei Brustkrebs

Bewegung kann nicht alle Probleme lösen, aber einige – und Sie fühlen sich besser! Wir zeigen Ihnen wie Sie damit beginnen können.

Trainingsposter zur Broschüre Bewegung bei Brustkrebs

Übungen zur Linderung von Polyneuropathien, Fatigue, Gelenkschmerzen und Wechseljahrbeschwerden.

Mammographiescreening

Zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr sollten Sie das Mammografie-Screening nutzen. Hierbei handelt es sich um eine Reihenuntersuchung von gesunden Frauen mittels Mammografie, die alle zwei Jahre angeboten wird und deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen.

„Bildgebende Verfahren in Bezug auf Brustkrebs – Welche Unterschiede gibt es zwischen Mammographie, Ultraschall und MRT.“ Ein Interview mit unserem Beirat PD Sittek 

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„Mammographiescreening: Aktuelle Stellungnahme zur Auswertung der IARC Workinggroup im NEJM.“ Ein Interview mit unserer Beirätin Prof. Heywang-Köbrunner

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„Aktuelle Stellungnahme zur Auswertung der IARC Workinggroup.“ Ein Interview mit unserer Beirätin Prof. Heywang-Köbrunner.

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Für die Ärzte und auch Geräte gelten bestimmte Qualitätskriterien, die erfüllt werden müssen.

Mammographie Screening

Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie wird getragen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem GKV-Spitzenverband.

Folgende Abbildungen sind eine schematische Darstellung unterschiedlicher "Tumorgrößen", die bei den verschiedenen Untersuchungsmethoden möglicherweise entdeckt werden können

0,5 cm = durchschnittliche Größe eines Knotens, der durch eine Mammografie gefunden werden kann.

1,0 cm = durchschnittliche Größe eines Knotens, den die Frauenärztin oder der Frauenarzt beim Tasten finden könnte.

2,0 cm = durchschnittliche Größe eines Knotens, den eine Frau selbst finden kann, die regelmäßig ihre Brust selbst untersucht.

3,5 cm = durchschnittliche Größe eines Knotens, den eine Frau per Zufall entdeckt.